2018
Jahresthema 2018: Ordnet sich die Welt neu?
Lust bei unseren Themen mitzuwirken?
Sie werden sich gewiss daran erinnern, dass wir das Jahr 2017 unter das Jahresthema “Befindlichkeiten” gestellt hatten. Wir hatten den Eindruck, dass sich die Menschen bei uns zulande damals gar nicht wohl fühlten mit dem, was um sie herum geschah. Schon bevor das Jahr begonnen hatte, wurde es zum Krisenjahr erklärt. Zu viel geschah, was sich nicht so richtig einordnen ließ in das bestehende Weltbild einer im ungewöhnlichen Wohlstand lebenden Gesellschaft. Prof. Heinz Bude hat das seinerzeit mit seinem Vortrag über die Wirkungen von Stimmungen auf die Politik sehr deutlich gemacht.
Dazu nur ein paar Stichworte:
Da war sie, die Gesellschaft spaltende Flüchtlingsfrage, da waren die immer undurchschaubarer werdenden Stellvertreterkriege im Nahen-Osten.
Hinzu kamen die Besorgnisse der Menschen vor den Folgen einer neuen industriellen Revolution, der totalen Digitalisierung mit ihren gewaltigen Rationalisierungsmöglichkeiten und ihrer Folgen für die Arbeitsplätze.
Und dann war da noch die überaus unkonventionelle Art des neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump, Politik zu betreiben, seine brutale Hinwendung zu einem neuen amerikanischen Isolationismus, sein egoistisches “Amerika first”, seine Abneigung, weltweite Probleme - wie etwa den Klimawandel oder den Hunger in der Welt - auch weiterhin gemeinsam, multilateral anzugehen. Er hat damit nationalistische Bewegungen in etlichen Staaten der Welt salonfähig gemacht - auch in Europa - und ihnen damit die Flucht aus der gemeinsamen Verantwortung für die Lösung der Probleme der Welt erleichtert.
Mit unserem Jahresthema 2018 “Ordnet sich die Welt neu?” haben wir letztlich versucht, die weitere Entwicklung zu beobachten und zu verstehen. Denn die Welt hat sich wirklich erheblich verändert im zu Ende gehenden Jahr. Mehr dazu in unserem letzten Vortrag des Jahres 2018.
8. und letzte Veranstaltung 2018
Donnerstag, 20. Dezember 2018, 19:30 Uhr
Kulturhaus LA8, Lichtentaler Allee 8, 76530 Baden-Baden
Prof. Dr. Herfried Münkler
"Hat sich die Welt neu geordnet? - Und wie sieht sie aus?"
Prof. Münkler zieht eine Resümee zum Jahresthema 2018 "Ordnet sich die Welt neu?"
Wir kennen nach seinem fulminanten Vortrag über die "Neuen Deutschen" vor einem Jahr keinen anderen Politikwissenschaftler, Historiker und Philosophen, der besser dazu in der Lage wäre, als krönenden Abschluss zu unserem Jahresthema 2018, die Entwicklungen des Jahres zu gewichten und einzuordnen.
Der Vortrag wurde mit Einverständnis des Referenten als Audio-Datei aufgenommen. Wer Interesse hat, kann sich diese Audio-Datei (Dauer etwa 70 Minuten) gerne anhören.
25. Film des Zukunftskinos
Dienstag, 16. April 2019, 19:30 Uhr
Moviac-Kino im Kaiserhof, Sophienstr. 22, Baden-Baden
Ein Dokumentarfilm von Isa Williger (2019)
Humanoide Roboter sind die neuen Lebewesen auf unserem Planeten. Sie sind an der Rezeption tätig, in Shopping Malls oder als Köche. Und sie führen bereits Beziehungen mit Menschen.
„Bei einer K.I. musst du deine Sätze knapp und pointiert halten“, gibt der Roboterentwickler Matt seinem Kunden Chuck mit auf den Weg, als dieser seine neue Roboter-Partnerin Harmony in der Fabrik abholt und die beiden zu einem Road Trip durch die USA aufbrechen. Der Sex-Roboter Harmony, so stellt sich auf den zweiten Blick heraus, mag Bücher und kann aus dem Stegreif Ray Kurzweil zitieren.
Am anderen Ende der Welt, in Tokio, bekommt Oma Sakurai von ihrem Sohn den niedlichen Roboter Pepper geschenkt. „Damit ich nicht verkalke“, sagt die alte Dame selbstironisch. Doch Pepper entpuppt sich als Lausbube, den Omas Gesprächsthemen wenig interessieren. Lieber flirtet er mit der Schwiegertochter.
Während Harmony und Chuck nach der Liebe suchen, und Pepper und Oma die Zeit totschlagen, stellt sich zunehmend die Frage: Wie werden wir mit künstlicher Intelligenz zusammenleben? Was werden wir gewinnen, was verlieren? Und: wer sind eigentlich die Hauptfiguren dieser schönen, neuen Welt?
Der Vortrag wurde mit Einverständnis des Vortragenden als Audio-Datei aufgenommen. Wer Interesse hat, kann sich diese Audio-Datei (Dauer etwa 60 Minuten) gerne anhören.
21. Film des Zukunftskinos
Dienstag, 18. Dezember 2018, 18:00 Uhr (nicht 19:30 Uhr wie bisher!)
Moviac-Kino im Kaiserhof, Sophienstr. 22, Baden-Baden
Why we are creative, ein Dokumentarfilm von Herrmann Vaske vom Oktober 2018
„WHY ARE WE CREATIVE?“ zelebriert die besten Kreativen der Welt. Der Film nimmt die Zuschauer mit auf eine unterhaltsame und überraschende Odyssee in die Welt der Kreativität. Der Film basiert auf dem „Why Are You Creative“-Projekt des Regisseurs Hermann Vaske und ist eine einzigartige Reise durch die verschiedenen Facetten der Kreativität: künstlerisch, intellektuell, philosophisch und wissenschaftlich.
Mit dabei sind Regisseure wie Wim Wenders und David Lynch, Musikerinnen und Musiker wie Björk und Bono, Künstlerinnen und Künstler wie Marina Abramović und Damien Hirst, Modemacherinnen wie Vivienne Westwood, Schauspielerinnen wie Angelina Jolie und Isabella Rossellini, Schauspieler wie Willem Dafoe, Sean Penn und John Cleese, Staatsmänner wie Nelson Mandela und Mikhail Gorbatschow, Wissenschaftler wie Stephen Hawking, religiöse Führer wie der Dalai Lama und Gesamtkunstwerke wie David Bowie. Alles in allem hat Vaske in 30 Jahren Kreativgespräche mit über 50 Nobel- und Oscar®preisträgern geführt. Ein Who is Who der besten Kreativen der Welt. Was treibt sie an, ihre Ideen in Werke umzusetzen?
20. Film des Zukunftskinos
Dienstag, 20. November 2018, 19:30 Uhr
Moviac-Kino im Kaiserhof, Sophienstr. 22, Baden-Baden
Wackersdorf: Das Politdrama von Oliver Haffner schildert den Mitte der 80er-Jahre eskalierenden Kampf um die geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf.
Die oberpfälzische Landkreis Schwandorf leidet Anfang der 1980er-Jahre unter einem Strukturwandel. Nach dem Niedergang der Braunkohleindustrie hat der Kreis die höchste Arbeitslosenquote in der BRD. Eine Lösung könnte die geplante atomare Wiederaufbereitungsanlage (WWA) in Wackersdorf darstellen. Das Projekt verspricht sichere Jobs, eine verbesserte Infrastruktur. Zuerst ist der Landrat Hans Schuierer (Johannes Zeiler) begeistert von der Idee.
Doch innerhalb der Gesellschaft regt sich der Protest gegen die geplante Anlage. Nicht nur Atomkraftgegner versammeln sich in Wackersdorf. Auch Einheimische, Bauern, Lehrer, Pfarrer, besorgte Bürger, egal ob aus CSU oder SPD, gehen gegen das Projekt auf die Barrikaden. Als die Landesregierung mit maximaler Härte gegen die Demonstranten vorgeht, erkennt Schuierer seinen Fehler. Er schließt sich dem Widerstand gegen die WWA an.
Hintergründe:
Die geplante Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf gehört zu den umstrittensten Großbauprojekten der BRD. Ansässige fürchteten sich zu Recht vor möglicher Umweltverschmutzung und vor Krankheiten, die durch die Strahlungsbelastung ausgelöst werden. Politische Gegner erkannten sehr wohl, dass mit dem Plutonium, das in der Anlage hergestellt worden wäre, Atomwaffen ausgerüstet hätten werden können. Die Proteste in Wackersdorf markieren einen kritischen Einschnitt in der jüngeren Vergangenheit der Bundesrepublik.
Regisseur Oliver Haffner hat sein Polit-Drama an den tatsächlichen Schauplätzen gedreht und im Vorfeld Zeitzeugen interviewt. Sein Film erzählt aus der Perspektive des damaligen Landrats Hans Schuierer, der von Johannes Zeiler gespielt wird, von den Ereignissen. Nach massiven Protesten wurden die Bauarbeiten an der WWA am 31. Mai 1989 eingestellt.
19. Film des Zukunftskinos
Dienstag, 16. Oktober 2018, 19:30 Uhr
Moviac-Kino im Kaiserhof, Sophienstr. 22, Baden-Baden
Der Dokumentarfilm „Welcome to Sodom“ lässt die Zuschauer hinter die Kulissen von Europas größter Müllhalde mitten in Afrika blicken und portraitiert die Verlierer der digitalen Revolution. Dabei stehen nicht die Mechanismen des illegalen Elektroschrotthandels im Vordergrund, sondern die Lebensumstände und Schicksale von Menschen, die am untersten Ende der globalen Wertschöpfungskette stehen. Die Müllhalde von Agbogbloshie in Ghana wird höchstwahrscheinlich auch letzte Destination für die Tablets, Smartphones und Computer sein, die wir morgen kaufen!
Regie: Florian Weigensamer, Christian Krönes - Dauer: 92 Minuten - Kinostart: August 2018
7. Veranstaltung 2018
Donnerstag, 4. Oktober 2018, 19:30 Uhr
Kulturhaus LA8, Lichtentaler Allee 8, 76530 Baden-Baden
Dr. Asfa-Wossen Asserate
"Die neue Völkerwanderung - Wer Europa retten will, muss Afrika retten"
Einer, der sich schon sehr lange mit diesem Thema beschäftigt, ist der äthiopische Prinz Dr. Asfa-Wossen Asserate, Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie und Sohn des letzten Präsidenten des kaiserlichen Kronrates. Zu Beginn der kommunistischen Revolution in Äthiopien und der Machtübernahme durch die Derg im Jahr 1974 wurde sein Vater ohne Gerichtsverhandlung hingerichtet. Die Mutter von Prinz Asfa-Wossen Asserates und seine Geschwister wurden verhaftet und jahrelang gefangen gehalten. Der Prinz, der sich damals studienhalber in Deutschland aufhielt, wurde gezwungen in Deutschland zu bleiben. Er konnte erstmals 1991, nach dem Sturz des Mengistu-Regimes wieder sein Heimatland besuchen. Er hatte inzwischen in Tübingen Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Geschichte studiert und wurde 1978 an der Universität Frankfurt zum Dr. Phil promoviert.
Von 1980 – 1983 war er Chef der Presseabteilung der Messe Düsseldorf. Seit dem ist er selbständiger Unternehmensberater zu Afrika und dem Nahen Osten.
Er hat eine Reihe von Büchern geschrieben, unter anderem das, dessen Titel wir uns auch als Titel für seinen Vortrags bei Forum Zukunft, Baden-Baden ausgeliehen haben.
Das Einladungsschreiben erläutert das Thema und stellt es in den Rahmen der "neuen Weltordnung".
Der Vortrag wurde mit Einverständnis des Vortragenden als Audio-Datei aufgenommen. Wer Interesse hat, kann sich diese Audio-Datei (Dauer etwa 1 Stunde) gerne anhören.
6. Veranstaltung 2018
Mittwoch, 19. September 2018, 19:30 Uhr
Kulturhaus LA8, Lichtentaler Allee 8, 76530 Baden-Baden
Prof. Dr. Ernst Ulrich Freiherr von Weizsäcker
"Klimaschutz trotz Trump!"
Er zählt zu den Pionieren nachhaltigen Wirtschaftens und leistet seit Jahrzehnten intensive Überzeugungsarbeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Schon lange vor der aktuellen Diskussion um den Klimawandel hat er in seinem Faktor-4-Bericht an den Club of Rome Ideen für eine zukunftsfähige und ressourcenschonende Wirtschaft entwickelt.
Ernst Ulrich Freiherr von Weizsäcker studierte Physik, promovierte in Biologie und wurde 1972 auf den Lehrstuhl für interdisziplinäre Biologie an der Universität Essen berufen und wechselte drei Jahre später als Präsident an die Universität/Gesamthochschule Kassel.
Weitere Stationen seines Berufslebens waren:
- Direktor am UNO-Zentrum für Wissenschaft und Technologie, New York,
- Direktor des Instituts für Europäische Umweltpolitik, Bonn, London, Paris,
- Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie,
- Mitglied des deutschen Bundestages, Vorsitzender der Enquêtekommission Globalisierung der Weltwirtschaft, später Vorsitzender des Umweltausschusses,
- Dekan und Professor an der Bren School of Environmental Science and Management,University of California.
- Seit 2009 zurück in Deutschland, ist er beim UNO – Umweltprogramm UNEP Kopräsident
Das Einladungsschreiben erläutert das Thema und stellt es in den Rahmen der "neuen Weltordnung".
Der Vortrag wurde mit Einverständnis des Vortragenden als Audio-Datei aufgenommen. Wer Interesse hat kann diese Audio-Datei (Dauer etwa 1 Stunde) sich anhören:
Unsere Arbeit ist unsere Leidenschaft und ein positiver Antrieb für jeden neuen Tag. Sie bringt uns dazu, Herausforderung als Chance zu verstehen und neue Ziele zu erreichen.
18. Film des Zukunftskinos
Dienstag, 18. September 2018, 19:30 Uhr
Moviac-Kino im Kaiserhof, Sophienstr. 22, Baden-Baden
Wir zeigen den Dokumentarfilm "Guardians of the Earth" über die Weltklimakonferenz 2015 in Paris - was für ein ambitioniertes Vorhaben! Doch Filip Antoni Malinowski ist ein wirklich spannender Film gelungen, den er wie einen Thriller erzählt: Nur 11 Tage bleiben den Vertretern aus 195 Ländern der Erde, um zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit eine gemeinsame Erklärung zur Begrenzung der globalen Erwärmung zu verabschieden. Sicherlich ist dies keine leichte Kost, der Film erfordert viel Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, sich mit dem Thema Umweltpolitik auseinanderzusetzen, wobei die Betonung auf „Politik“ liegt. Doch der Blick auf die Konferenz und hinter ihre Kulissen, auf die Mitstreiterinnen und Mitstreiter, ob prominent oder nicht, entpuppt sich als so interessant und dramatisch, dass die Dokumentation gerade auch junge Menschen ansprechen könnte. Das Thema geht allerdings alle an: die Rettung der Erde.
Bitte beachten Sie den dazu passenden Vortrag am folgenden Tag von Prof. von Weizsäcker!!
Regie und Buch: Filip Antoni Malinowski, 86 Minuten, Kinostart: 31.05.2018
5. Veranstaltung 2018
Sonntag, 5. August 2018, 19:30 Uhr
Kulturhaus LA8, Lichtentaler Allee 8, 76530 Baden-Baden
Im Rahmen der "Baden-Badener Sommerdialoge" (1. - 5. August) spricht
Privatdozent Dr. Rudolf Speth, FU Berlin
“Die Rolle des Lobbyismus in Staat und Gesellschaft.”
Dr. Speth hat in Erlangen und Berlin Germanistik, Politikwissenschaft, Geschichte und Philosophie studiert, hat mit einer Arbeit über Walter Benjamin an der FU-Berlinpromoviert und sich mit einer Arbeit über „politische Mythen (Nation und Revolution) im 19.Jahrhundert“ habilitiert. Er ist Privatdozent an der FU, lehrt über Interessenpolitik, Lobbying und Public Affairs, hat zeitweise in Kassel den Lehrstuhl „Politisches Systemder BRD/Wandel der Staatlichkeit“ vertreten. Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen und publizistischen Tätigkeiten liegen in den Bereichen Lobbying, Campaigning, politische Kommunikation, politische Beteiligung und bürgerschaftliches Engagement.
4. Veranstaltung 2018
Freitag, 6. Juli 2018, 19:30 Uhr
Kulturhaus LA8, Lichtentaler Allee 8, 76530 Baden-Baden
Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Goethe-Universität Frankfurt
"Die Ordnung der Finanzmärkte - Wo soll die neue Regulierungswelt hinführen?"
Prof. Krahnen hat bei der BHF-Bank eine Banklehre gemacht, hat dann in Frankfurt an der Goethe-Universität Betriebswirtschaftslehre studiert und dort auch promoviert. An der FU-Berlin wurde er vier Jahre später habilitiert. Nach Zwischenstaionen in Köln und in Giessen, folgte er 1995 einem Ruf an die Goethe-Universität Frankfurt. Zeitgleich wurde er Direktor des Center for Financial Studies.
Seine Forschungsschwerpunkte sind: Banken und Finanzmediäre, Kreditmanagement und Kreditmärkte. Von 2008- 2012 war Prof.Krahnen Mitglied in der Expertengruppe (Issing-Gruppe) “Neue Finanzmarktarchitektur”, die im Auftrag der Bundesregierung Vorschläge für eine Reform der internationalen Finanzmärkte erarbeitet hat. Ende 2010 wurde er in den wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums der Finanzen berufen. Seit 2011 gehört er auch dem wissenschaftlichen Beirat der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichts-behörde ESMA in Paris an.
Der Vortrag wurde mit Einverständnis des Vortragenden als Audio-Datei aufgenommen. Wer Interesse hat, kann sich diese Audio-Datei (Dauer etwa 1 Stunde) gerne anhören.
3. Veranstaltung 2018
Donnerstag, 14. Juni 2018, 19:30 Uhr
Kulturhaus LA8, Lichtentaler Allee 8, 76530 Baden-Baden
Dr. Claire Demesmay, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP)/ Berlin
"Welche Rolle müsste Europa in einer sich neu ordnenden Welt übernehmen?"
Frau Dr.Claire Demesmay ist seit 2009 Leiterin Programm Frankreich/deutsch-französische Beziehungen, für gemeinsame französische und deutsche Europapolitik bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin.
Sie hat an den Universitäten Dijon und Paris 4-Sorbonne politische Philosophie studiert und promovierte zum Thema: “Politischer Liberalismus angesichts der Zukunft der Nationalstaaten.” Danach arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Cerfa (Studienkomitee für deutsch-französische Beziehungen),am Ilfri (Institut francais des relations internationales und am Lehrstuhl für Frankreichstudien und Frankophonie
der Technischen Universität Dresden)
Der Vortrag wurde mit Einverständnis der Vortragenden als Audio-Datei aufgenommen. Wer Interesse hat, kann sich diese Audio-Datei (Dauer etwa 1 Stunde) gerne anhören.
18. Film des Zukunftskinos
Dienstag, 15. Mai 2018, 19:30 Uhr
Moviac-Kino im Kaiserhof, Sophienstr. 22, Baden-Baden
Passend zum Vortrag von Dr. Pleuger am 11. Mai zeigen wir den Dokumentarfilm "trustWHO" von Lilian Frank.
Ob Tabakskandal, Schweinegrippe oder der Atomunfall in Fukushima: Die Rolle der WHO wurde bei diesen gesundheitlich relevanten Krisen auf unterschiedliche Weise kritisiert. Teilweise wurde ihr zu große Nähe zur Lobby der Wirtschaftsinteressen, dann wieder eine deutliche Überschätzung der Gefahr bis hin zur Panikmache vorgeworfen. Es ging aber auch um Verharmlosung der Gefahren und Untätigkeit, wo Handeln erforderlich gewesen wäre, wie in Fukushima.
Betrachtet man diese großen globalen Krisen aus der zeitlichen Distanz und jenseits der aktuellen Diskussionen, muss man feststellen, dass sich die WHO in einer tiefen Krise befindet. Ihr fehlt es an Geld und Handlungsmöglichkeiten, an klar formulierten Zielen und an Transparenz. Und ihre Entscheidungen in wichtigen Momenten helfen am Ende oft weniger den Opfern und Patienten, als den Pharmafirmen und der Atomindustrie.
Lilian Franck hat in trustWHO exklusive und intensive Gespräche mit allen zur Zeit des Drehs relevanten Verantwortlichen der WHO führen können. Zudem traf sie ehemalige Mitarbeiter und Whistleblower, die einen tiefgreifenden Einblick in die Strukturen der WHO ermöglichen und die Kräfte benennen, die Einfluss auf die WHO nehmen und ihre Arbeit erschweren.
trustWHO ist eine sehr persönliche Investigation von Lilian Franck, die als Dokumentarfilmerin und auch als verantwortliche Mutter wissen will, ob eine weltweit agierende Organisation wie die WHO ihrer Aufgabe und Verantwortung überhaupt noch gerecht werden kann. Sind die Abhängigkeiten von den großen Geldgebern - seien es Staaten oder private Stifter – unabdingbar oder blockieren sie die eigentlichen Aufgaben der WHO?
Lilian Franck verfolgt diese Frage mit einer beharrlichen Konsequenz. Als Filmemacherin mit kleinem Team und einem persönlich formulierten Anliegen, gelangt sie weit in die Organisationsstruktur der WHO hinein und kann die verantwortlichen Akteure zu erstaunlichen Stellungnahmen bewegen und aufzeigen, wie die WHO um ihre Zukunft kämpfen muss.
2. Veranstaltung 2018
Freitag, 11. Mai 2018, 19:30 Uhr
Kulturhaus LA8, Lichtentaler Allee 8, 76530 Baden-Baden
Dr. Gunter Pleuger, Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder)
“Welche Rolle könnten/sollten die Vereinten Nationen in einer sich neu ordnenden Welt spielen?"
Dr. Gunter Pleuger hat in Bonn Jura und Politische Wissenschaften studiert, ist promoviert zum Dr. jur, hat an der ENA in Paris weiterstudiert, um dann 1969 in den Auswärtigen Dienst einzutreten.
Sein ganzes berufliches Leben hindurch hat er sich mit der UN beschäftigt, er war in der Ständigen Vertretung bei der UN in New York tätig, war politischer Gesandter in der Botschaft in Washington, Leiter der Unterabteilung Vereinte Nationen im AA und Politischer Direktor und Leiter der Politischen
Abteilung des Auswärtigen Amtes und Staatssekretär bei Joschka Fischer.
Von 2002 bis 2006 Ständiger Vertreter und Botschafter bei den Vereinten Nationen.
Seine berufliche Laufbahn beendete er als Lehrbeauftragter an der Universität Potsdam
für internationale Politik und ab 2008 als Präsident der Europa-Universität Viadrina Frankfurt(Oder).
Der Vortrag wurde mit Einverständnis des Vortragenden als Audio-Datei aufgenommen. Wer Interesse hat, kann sich diese Audio-Datei (Dauer etwa 1 Stunde) gerne anhören.
1. Veranstaltung 2018
Montag, 23. April 2018, 19:30 Uhr
Kulturhaus LA8, Lichtentaler Allee 8, 76530 Baden-Baden
Prof. Dr. Michael Butter, Universität Tübingen
"Haben Verschwörungstheorien Konjunktur und was hat das Internet damit zu tun?"
Michael Butter ist Professor für amerikanische Literatur- und Kulturgeschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er hat in Freiburg, Norwich und Yale Anglistik, Germanistik und Geschichte studiert, in Bonn promoviert und in Freiburg habilitiert. Zu seinen Veröffentlichungen gehören The Epitome of Evil: Hitler in American Fiction, 1939-2002 (New York: Palgrave Macmillan, 2009), Plots, Designs, and Schemes: American Conspiracy Theories from the Puritans to the Present (Berlin/Boston: de Gruyter, 2014) und Der „Washington-Code“: Zur Heroisierung amerikanischer Präsidenten, 1775–1865 (Göttingen: Wallstein, 2016) und „Nichts ist, wie es scheint“: Über Verschwörungstheorien (Berlin: Suhrkamp, 2018). Mit Peter Knight von der Universität Manchester koordiniert er bis 2020 die COST-Action „Comparative Analysis of Conspiracy Theories“, an der mehr als 150 Wissenschaftler*innen aus 39 Ländern und einem Dutzend Disziplinen beteiligt sind.
Der Vortrag wurde mit Einverständnis des Vortragenden als Audio-Datei aufgenommen. Wer Interesse hat, kann sich diese Audio-Datei (Dauer etwa 1 Stunde) gerne anhören.
17. Film des Zukunftskinos
Dienstag, 17. April 2018, 19:30 Uhr
Moviac-Kino im Kaiserhof, Sophienstr. 22, Baden-Baden
Passend zu unserem Vortrag am 23.4. (Michael Butter über "Verschwörungstheorien") zeigen wir den amerikanischen Blockbuster "Die Verlegerin" mit Meryl Streep und Tom Hanks in den Hauptrollen. Regie führt Altmeister Steven Spielberg.
16. Film des Zukunftskinos
Dienstag, 20. März 2018, 19:30 Uhr
Moviac-Kino im Kaiserhof, Sophienstr. 22, Baden-Baden
Wir zeigen den Dokumentarfilm "Die stille Revolution" (Regie Kristian Gründling).
Worin liegt der Sinn unseres unternehmerischen Handelns? Brauchen wir Know-how oder vielleicht auch Know-why? Woher nehmen wir den Mut für große Veränderungen und wo bleibt der Mensch dabei? „DIE STILLE REVOLUTION“ – der Kinofilm zum Kulturwandel in der Arbeitswelt von Regisseur Kristian Gründling nach einer Vision von Bodo Janssen gibt Antworten auf diese Fragen und weitere tiefe Einblicke auf einer Reise, die zukunftsorientierte Unternehmen nun nach und nach antreten.
Der Film zeigt im dokumentarischen Stil am Beispiel von Upstalsboom, wie der Wandel von der Ressourcenausnutzung hin zur Potentialentfaltung gelingen kann. Er beleuchtet, wie das Thema „Kulturwandel in der Arbeitswelt“ gesellschaftlich zu verankern ist und gibt dem Zuschauer individuelle Impulse und Mut, etwas zu verändern.
Der Film wird ab März 2018 in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen sein.
15. Film des Zukunftskinos
Dienstag, 20. Februar 2018, 19:30 Uhr
Moviac-Kino im Kaiserhof, Sophienstr. 22, Baden-Baden
Wir zeigen einen Dokumentarfilm des chinesischen Künstlers und Aktivisten Ai Weiwei: "Human Flow" (Erstaufführung November 2017)
Rund um die Welt sind derzeit mehr als 65 Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, um vor Hunger, Klimawandel und Krieg zu fliehen. HUMAN FLOW ist eine epische filmische Reise des international renommierten Künstlers Ai Weiwei, in der er dieser gewaltigen Völkerwanderung ein bildgewaltiges und eindrucksvolles Gesicht gibt. Der Dokumentarfilm beleuchtet das erschütternde Ausmaß dieser Bewegung ebenso wie ihre zutiefst persönlichen Auswirkungen auf den Einzelnen.
Im Verlauf eines ereignisreichen Jahres folgt der Film einer Reihe von bewegenden Geschichten von Menschen rund um die Welt durch 23 Länder, u.a. Afghanistan, Bangladesch, Frankreich, Griechenland, Deutschland, Irak, Israel, Italien, Kenia, Mexiko und Türkei. HUMAN FLOW begleitet die Menschen auf ihrer verzweifelten Suche nach Sicherheit, Schutz und Gerechtigkeit: von überfüllten Camps über lebensgefährliche Meeresüberquerungen zu von Stacheldraht bewehrten Grenzen; von Vertreibung und Desillusionierung zu Mut, Ausdauer und Anpassung; von der quälenden Erinnerung an das zurückgelassene Leben zu unsicheren Zukunftsaussichten.
HUMAN FLOW erscheint in einer kritischen Zeit, in der Toleranz, Mitgefühl und Vertrauen mehr denn je gebraucht werden. Der eindringliche Film ist ein Zeugnis für die Unantastbarkeit der menschlichen Würde und wirft eine der Fragen auf, die prägend für dieses Jahrhundert sein werden: Wird unsere globale Gesellschaft es schaffen, sich von Furcht, Isolation und Eigennutz zu lösen und einen Weg der Offenheit, Freiheit und des Respekts für Menschlichkeit einschlagen?
14. Film des Zukunftskinos
Dienstag, 16. Januar 2018, 19:30 Uhr
Moviac-Kino im Kaiserhof, Sophienstr. 22, Baden-Baden
Wir zeigen den neuen amerikanischen Dokumentarfilm "Zeit für Stille".
ZEIT für STILLE erforscht auf meditative Weise unsere Beziehung zu Stille, Geräuschen und dem Einfluss von Lärm auf unser Leben. Der Film nimmt uns mit auf eine faszinierende filmische Reise um die Welt: Von einer traditionellen Teezeremonie in Kyoto auf die Straßen der lautesten Stadt der Welt, Mumbai, während der wilden Festzeit. Der Film regt dazu an, Stille zu erfahren und die Wunder unserer Welt wahrzunehmen.
Gerade nach den lauten und anstrengenden Feiertagen ein wahrer Genuss. Sehr empfehlenswert!
Originaltitel: In Pursuit of Silence, Produktionsland/-jahr: USA 2016, Regie: Patrick Shen
Sprache: Englisch, Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 81 Min., Kinostart: 30. November 2017